Umfrageergebnis_mit Text

Ist es zu Hause wirklich am schönsten? Erfahrungen aus dem Heimunterricht

Das Schuljahr neigt sich dem Ende, die Schulen üben sich im möglichen Normalbetrieb, aber wie es nach den Sommerferien weitergehen wird, steht in den Sternen. Unterrichten wir wieder volle Klassenzimmer? Falls nicht haben wir an der Gottlieb-Daimler-Schule 1 unsere Schüler gefragt, wie der letzte Heimunterricht so angekommen ist, damit wir nach den Ferien aus den Ergebnissen lernen können. Uns haben mehrere Hundert Schüler ein stichhaltiges Feedback gegeben.

Alle sind in diesem Jahr kalt erwischt worden, ob Lehrkörper, Schülerschaft oder Eltern. Für alle kam der Shutdown sehr plötzlich. Nach der kurzen Reaktionszeit, die die Maßnahmen mit sich gezogen haben, konnte der Unterricht durch den schulinternen IT-Support schnell auf verschiedene digitale Kanäle umgeleitet werden.

Unterschiedliche Lehrer haben sich dabei in der alternativen Beschulung versucht. Ob Arbeitsblätter, Online-Konferenzen oder Projektarbeiten, alles was möglich war, wurde versucht. Dabei stand für die Lehrer immer die Frage im Raum, wie gut funktioniert eigentlich das, was wir hier machen? Kommen die Schüler mit der neuen Unterrichtsform überhaupt zurecht? Abgesehen von kleineren Einzelabfragen blieb das Ergebnis weitgehend im Dunkeln. Aus diesem Grund haben wir von der GDS 1 zusammen mit der Evalea GmbH, einer Firma für Evaluationsprogramme, einen umfangreichen Fragebogen entwickelt, der uns ein Bild verschaffen sollte von dem, was wir tun.

Von den rund 1500 Schülern an unserer Schule haben 400 die Umfrage durchgeführt. Das zeigt auch schon den ersten Knackpunkt am Homeschooling, man erreicht nie alle. In beinahe jeder Klasse ließ sich schon vor der Umfrage erkennen, dass einige Schüler konsequent im Unterricht fehlen. Aber auch durch die Umfrage haben wir herausgefunden, dass viele Schüler sich zwar auf der Onlineplattform anmelden, dann aber Mikrofon und Kamera ausschalten und während des Unterrichts andere Dinge machen. Das Fernbleiben erzeugte dabei Unmut bei den Mitschülern, die regelmäßig am Ball blieben, weshalb wir nun gesichert darüber berichten können.

Aber auch von den Schülern, die versuchen am Unterricht teilzunehmen, schaffen es nicht alle, sich zu konzentrieren. Viele klagten über die Ablenkung daheim und über die andauernde Bildschirmarbeit. Auch nicht alle verfügen zu Hause über einen eigenen PC, sondern müssen dem Unterricht über das Smartphone folgen. Hier verstärken sich bereits bestehende Gräben, denn die Schüler, die gut zu Hause und am PC arbeiten konnten und wollten, waren froh über die Ruhe und meldeten uns zurück, dass sie besser vorankamen.

Mehrere Schüler vermissten jedoch den Kontakt zu Lehrern oder Mitschülern, die ihnen schwierige Sachverhalte direkt erläutern konnten. Gerade Examenskandidaten, die ihren Abschluss vor Augen hatten, fühlten sich schlechter vorbereitet. Dies hing leider auch in Einzelfällen damit zusammen, dass einige Lehrer mit der Technik haderten oder die neuen Lernzeiten nicht einschätzen konnten. Dies führte hin und wieder zu Überarbeitung der Schüler oder – im Gegenteil – zu fehlender Vermittlung von Inhalten.

Zum Glück zeigt uns das Ergebnis der Umfrage aber, dass die Schüler im weitaus größten Teil positive Erfahrungen mit den Lehrern gemacht haben. Viele ließen sich innovative und abwechslungsreiche Unterrichtskonzepte einfallen und konnten ihren Unterricht dank IT-Schulungen in den digitalen Raum übertragen. Dabei zeigt sich auch der Vorteil, dass die GDS 1 eine sehr gute technische Ausstattung besitzt. Durch Tabletklassen oder den Einsatz von Laptops sind die meisten Lehrer schon gut vorbereitet. Der bereits genannte IT-Support durch kundige Lehrer sorgte außerdem für deren reibungslose Einbindung in den Alltag.

Der Einsatz scheint sich auszubezahlen, weshalb die Schüler dem Heimunterricht der GDS 1 mit mehr als einem Dreiviertel der Bewertungen Noten von 1-2 bis 2-3 gaben. Das der Lernort Schule dadurch überflüssig wird, ist trotzdem nicht zu erwarten. Es gibt einfach das Gros der Schüler, das die Schule als Treffpunkt wertschätzt. Wenn man es nicht um die bessere Kompetenzvermittlung geht, ist es doch die Freude, Freunde endlich wieder zu sehen. Hoffen wir also, dass alle nach den Ferien wieder in den Normalzustand zurückkehren können.

 

Christopher Humke

Gottlieb-Daimler-Schule 1

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